Neuseeland – Ein Traum, Teil 2

Nachdem wir Northland (fast) umrundet haben, ging es gen Süden ins Gebirge. Ziel war die zentrale Bergregion um den Mount Ruahepu, mit 2797m der höchste Berg der Nordinsel. Je näher wir der Inselmitte kamen, umso verrückter wurde die Szenerie: Aus Süden zog eine Kaltfront mit Schnee herauf, während der Boden mit all seinen vulkanischen Aktivitäten immer wärmer wurde. Die allgegenwärtige Präsenz des geothermischen Infernos unterhalb der Oberfläche ist sensationell. Man steht am See und spürt durch die Schuhsohlen, wie die Hitze von unten aufsteigt (Lake Rotorua, Lake Ohakuri)! Noch abgefahrener: im Stadtzentrum von Rotorua zischt der heisse Dampf aus Spalten in den Strassen und aus den Gullies, während im Stadtpark Schwefellöcher neben Spielplätzen blubbern. Die Campingplätze bieten teilweise „beheizte“ Parzellen zum Zelten an – der Boden ist eh warm und nebenan zischt kochendes Wasser aus dem Boden. Da kann der Yosemite Nationalpark einpacken…

Die 2. Woche unserer Reise war wettermäßig durchwachsen. Glücklicherweise haben die zahllosen heissen Quellen (und unser beheizbares Wohnmobil) das Leben sehr angenehm gestaltet. Im Waikite Valley gibt es einen Campground mit diversen Pools unterschiedlicher Temperatur, da lässt es sich auch bei 5°C Aussentemperatur in Badelatschen aushalten. ;o)

Überhaupt: die Natur in Neuseeland ist schlichtweg atemberaubend.  Auf dichtem Raum gibt es Redwood Wälder, Geysire und unglaublich schöne Strände. Einer dieser versteckten Juwelen ist der Homunga Beach am Fuße der Coromandel Halbinsel. Da man dort nur über eine längere Wanderung (durch Kuhherden) hinkommt, ist man entsprechend allein an einem zauberhaften Ort. Strand mit Wasserfall am Ufer, unbeschreiblich!

Neuseeland – ein Traum, Teil 1

Wenn wir schon mal in der Gegend sind, ist ein Abstecher nach Neuseeland ja naheliegend.  Naja … von Kuala Lumpur sind es immer noch 11h Flug nach Auckland – das ist wirklich am Ende der Welt!

Dafür ist es überwältigend schön, manchmal ist all die Schönheit fast unwirklich. Die vielen leuchtenden Facetten von Grün sind aussergewöhnlich, selbst Franka & Moritz waren restlos begeistert. Von Auckland aus sind wir mit unserem Wohnmobil zuerst gen Norden gefahren, an die östliche Küste von Northland. Das Wetter war in der ersten Woche mit max. 24 °C perfekt und nach den Ostertagen war kaum jemand unterwegs. Die Sehenswürdigkeiten sind so zahlreich, dass die Auswahl wirklich schwer fällt. Am Elliot Bay hatten wir die endlose Küste für uns allein, von Paihia aus haben wir eine Segeltour mit einem Katamaran genossen und dabei u.a. Delphine und Pinguine beobachtet, an der Ostküste waren wir in einem der letzten großen Urwälder mit den mächtigen Kauri-Bäumen

Der Vollständigkeit halber: Die schönsten Orte haben wir durch einen sehr individuellen Reiseführer entdeckt, welchen wir als PDF gern teilen können. Solche magischen Orte wie Lake Taharoa (blauer See, kristallklares Wasser) oder das Aroha Island Kiwi Resort (nächtliche Kiwi-Sichtung in freier Wildbahn) stehen nicht in den üblichen Empfehlungen, sind dafür aber umso sehenswerter.

Kurztrip nach Hanoi, Vietnam

Was tun, wenn beide Kinder auf Klassenfahrt durch die Welt reisen? Selbst auf Reisen gehen! Also sind Andrea & ich kurzfristig nach Hanoi geflogen, um diese Stadt für 2 Nächte zu erkunden. Was für ein brummender Ort, hier kehrt niemals Ruhe ein. Überall herrscht emsige Betriebsamkeit, aus allen Richtung kommen Mopeds – und die Bürgersteige dienen als Vergrößerung der Werkstätten, Restaurants  und Kaufmannsläden. Selbstverständlich haben wir zuerst eine Foodtour mit einem lokalen Auskenner unternommen; in den dunkelsten Ecken gab es die leckersten Sachen. Bedingt durch die französisch geprägte Vergangenheit gibt es auch eine sehr interessante Kunstszene, welche wir am nächsten Tag mit einer weiteren Auskennerin erkundet haben. Die eigentliche Sensation ist aber die visuelle Vielfalt in den Straßen; vor allem die gestückelte Bauweise der Häuser ist unglaublich!

Mt. Kinabalu auf Borneo

Zum chinesischen Neujahrsfest haben wir die 4 freien Tage für die Besteigung des Mt. Kinabalu genutzt. Dieser mit 4.095 m höchste Berg Südostasiens liegt auf Borneo und ist im wahrsten Sinne herausragend. Der Aufstieg ist nur nach Anmeldung und mit Führer erlaubt, für Moritz war sogar ein eigener Guide nötig…

Am ersten Tag mussten wir zur Hütte auf ca. 3.200 m Höhe aufsteigen. Selbstverständlich begann es gleich am Anfang kräftig zu regnen. so dass der Weg längere Zeit einem fliessenden Gewässer glich. Der Aufstieg hat geschlaucht, es ging praktisch ununterbrochen steil bergauf – auf 6 km Wegstrecke. Das Wetter hat sich dabei gebessert, an der Hütte angekommen konnten wir spektakuläre Ausblicke geniessen.  Total erschöpft sind wir abends in die Betten gefallen, um nach viel zu wenig Schlaf um 2:00 morgens wieder aufzustehen. Glücklicherweise war uns das Wetter wohlgesonnen, in der sternenklaren Nacht sind wir nochmals über 3 Stunden den steilen Berg hinaufgekraxelt. Franka hat auf halber Strecke kapituliert und in einer Schutzhütte auf uns gewartet. Zu dritt haben wir dann den Sonnenaufgang am Gipfel erlebt – und die wärmenden Strahlen dankbar begrüsst.

Andrea & Moritz haben dann noch eine Klettertour angehängt, während Franka & ich wieder zur Hütte abgestiegen sind und wir uns dort entspannt haben. Neben dem majestätischen Berg ist auch die Natur mit ihren verschiedenen Vegetationszonen wirklich bezaubernd, vor allem im höheren Bereich bis ca. 3.000 m sieht es wie auf alter chinesischer Landschaftsmalerei aus.

Das indische Thaipusam-Fest

Eines der außergewöhnlichsten Feste in Malaysia ist das indische Thaipusam zu Ehren des Gottes Murugan. Ein sehr anschauliche Beschreibung der Abläufe und der religiösen Ekstase kann man hier nachlesen. Wir sind erst zum Abschluß des Festes hingepilgert und haben damit die Hitze tagsüber und die unglaublichen Menschenmassen vermieden – bei mehr als 1 Mio Besuchern ein nicht zu unterschätzendes Detail. Aufgrund einer seltenen Mondkonstellation (Neumond – Blaumond –  Blutmond) liefen die Feierlichkeiten am letzten Abend sowieso verhalten ab; wir haben es sehr genossen. Auch wenn wir dadurch die exzessive Ausübung der Rituale (Haken in den Rücken, Spiesse durch die Wangen etc.) nicht miterlebt haben, waren die verbleibenden Eindrücke schon sehr intensiv. Ein Rausch aus Farben, Gerüchen, Lärm – und das alles bei schwüler Wärme zwischen vielen Menschen…

Kurztrip nach Bali

Nachdem wir dem schmuddeligen Weihnachtswetter in der Heimat rechtzeitig vor Silvester entkommen sind, haben wir die verbleibende Ferienwoche spontan für einen Kurztrip nach Bali genutzt. Franka ist in KL geblieben, so dass wir zu dritt aufgebrochen sind.

Schön wars, aber auch anstrengend! Wir haben die 3 Tage vor Ort intensiv genutzt und deshalb nicht sehr viel geschlafen. Um den üblichen Touristenrouten zu entgehen, ging es direkt an die Nordküste zum Lovina Beach. Dort haben wir im Morgengrauen Delphine beobachtet und abends bunte Fische geangelt. Am zweiten Tag sind wir mit einem einheimischen Fahrer (die heissen alle Putu mit Vornamen, mal hier nachlesen ;o) ins Innere der Insel gefahren, um durch die Reisterassen zu wandern und mehr vom lokalen Leben zu erfahren. In den wunderschönen Reisfeldern hat uns die Regenzeit eingeholt, wir mussten in einem Kuhstall Schutz suchen und eine ganze Weile ausharren.

Für den letzten Tag stand die Besteigung des Vulkans Gunung Batur auf dem Programm. Hiess also: 1:30 in der Nacht aufstehen, dann 2h mit dem Auto durch die Insel, 3:30 einen Zwischenstop mit kleinem Frühstück und ab 4:00 Abmarsch Richtung Vulkan. Der Aufstieg im Dunkeln über das vulkanische Gestein war nicht ohne, der Sonnenaufgang am vorderen Kraterrand hat sich aber definitiv gelohnt. Die meisten Touristen drehen dann wieder um – wir natürlich nicht! Wir sind noch weiter hochgeklettert und haben eine komplette Umrundung des Kraters hingelegt, es war schlichtweg großartig! Wir waren mit unserem Führer praktisch allein da oben, und haben die umwerfende Rundumsicht auf die atemberaubende Landschaft genossen. Hammer!

Nach so viel Anstrengung haben wir die letzte Nacht in Ubud ausklingen und dabei die Beine und auch Seele baumeln lassen. Die Vielzahl der Eindrücke auf Bali ist großartig, aber auch wirklich anstrengend – all die wundervollen Details lassen sich kaum wiedergeben.

Abhängen in Krabi, Thailand

Ganz langsam neigt sich unsere Zeit in Asien dem Ende entgegen. Als Vorbereitung auf die noch ausstehenden Reisen haben wir das lange Dezemberwochenende für einen kurzen Ausflug nach Thailand genutzt. Krabi ist von Kuala Lumpur leicht per Direktflug zu erreichen, trotz Hochsaison war es sehr leer und angenehm. Eigentlich haben wir nur Müssiggang betrieben; ob aktiv am Meer oder komplett entspannt im eigenen Pool. Für einen Tag stand die Erkundung des vor der Küste liegenden Inselparadieses auf dem Programm. Dazu haben wir einfach ein Langboot (angetrieben von einem LKW-Motor) samt Einheimischen gemietet und sind damit zwischen den Inseln herumkutschiert. Über den malerischen Strand von Koh Hong ging es weiter zur Lagune auf der Rückseite der Insel. Sehr schön, aber auch stark frequentiert… Anschliessend waren wir noch ein wenig auf Koh Phak Bia schwimmen und haben in der Bucht von Koh Lao Lading die Szenerie genossen.

Vietnam, Hoi An: Vespa-Tour und Fischmarkt

Den letzten vollen Tag in Hoi An liessen wir mit einer Vespa-Tour ruhiger angehen. Da man als Ausländer eigentlich nicht selbst Moped fahren darf, haben wir einfach 4 Motorroller samt Fahrern gemietet. Somit konnten wir auf dem Sozius entspannt die Szenerie geniessen und Pfade erkunden, welche man ohne Ortskenntnis nie gefunden hätte. Ein großes Plus: Unser Guide konnte in gutem Englisch viele Details aus dem täglichen Leben erklären und uns an realen Beispielen zeigen. Wir haben ein großes Familienhaus erkundet, eine Weberei von Bastmatten gesehen, die Herstellung von Reiskräckern selbst ausprobiert und im Schatten dem Tropfen des vietnamesischen Kaffees sinnierend zugeschaut. Ersehnter Höhepunkt war die Überquerung einer Bambusbrücke. Auch wenn wir nicht auf den Rollern darüber brausen durften, war der Weg zu Fuss nicht minder spannend. Unverändert hat uns die malerische Landschaft verzaubert, wirklich ein Traum!

Auf Empfehlung unseres Guides sind wir am letzten Morgen unverschämt zeitig aufgestanden und haben den Sonnenaufgang genossen. Noch faszinierender war allerdings der Besuch auf dem morgendlichen Fischmarkt. Ein unglaubliches Gewusel, vor allem bei der Ankunft der Fischer mit ihrem Fang. Da die Preise staatlich festgelegt sind, stürzen die Marktfrauen ins Wasser den Booten entgegen – um somit als erste die beste Beute zu erobern…

Vietnam, Hoi An: Fischen und Radfahren

Die Altstadt von Hoi An blieb glücklicherweise unzerstört, sie ist Weltkulturerbe und ein wundervolles Beispiel für den Mix der Kulturen und Stile. Neben den abendlichen Erkundungen im Stadtzentrum haben wir die Tage wieder verplant; die erste Aktivität führte uns zur traditionellen Fischerei. Eine lokale Besonderheit sind dabei die runden Korbboote, welche mit nur einem Paddel (ohne sich ständig im Kreis zu drehen!) durch das Wasser bewegt werden. Mit der runden Bauweise haben die Vietnamesen den französischen Kolonialherren ein Schnippchen geschlagen, diese wollten die Fischerboote ensprechend ihrer Länge von Spitze zu Ende besteuern ;o) Weiterhin durften wir uns im Auswerfen und Einholen von Netzen üben, sowohl vom Boot als auch vom Strand aus. Zum Schluss haben wir noch ein Wettpaddeln in Korbbooten veranstaltet und anschliessend das frisch auf dem Boot zubereitete Essen und gekühlte Getränke genossen.

Im Überschwang der Gefühle haben wir den zweiten Tag in Hoi An mit einer Fahrradtour begonnen. 40 km klingen nicht viel, bei Temperaturen von 40°C läppert es sich aber. Dafür waren die Eindrücke umso intensiver, die Schönheit des Landes und das Spiel der Farben sind überwältigend. Unser Ziel waren die Ruinen von My Son, ein kulturgeschichtlich bedeutendes Monument der Chan-Kultur. Auch wenn diese stark zerstörten Bauten auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär erscheinen, bergen sie doch etliche Besonderheiten. So konnten zum Beispiel die nahezu fugenlose Baukunst und die enorme Haltbarkeit der Ziegel bis heute nicht reproduziert werden.

Vietnam: Die ehemalige Kaiserstadt Hue

Die letzte Woche der Sommerferien haben wir für einen Besuch in Vietnam genutzt. Was für ein wunderschönes Land, allerdings auch brüllend heiss im August. Sowohl Landschaft als auch Architektur haben ihren ganz eigenen Reiz, manche Gegenden vermitteln einen fast mediterranen Eindruck.

Hue liegt in der Mitte des langgestreckten Landes am Parfümfluß und war sowohl Kaiserstadt als auch zeitweise Hauptstadt von Vietnam. Im Vietnamkrieg tobten hier heftige Kämpfe, bei denen u.a. auch die zahlreichen Kulturschätze stark beschädigt wurden. Trotzdem bieten die wieder aufgebauten Anlagen wie z. Bsp. die verbotene Stadt eine faszinierende Szenerie.

Im Unterschied zu den bisherigen Reisen haben wir diesmal die einzelnen Tage mit Aktivitäten verplant und dazu immer einen ortsansässigen Reiseführer angeheuert. Sehr praktisch: man wird morgens am Hotel abgeholt und braucht sich um nichts kümmern. Unser Guide in Hue war ein ehemaliger Gastarbeiter in Karl Marx Stadt, mit ihm haben wir auch die lokalen Speisen und die Kaisergräber am Parfümfluß erkundet. Selbige wurden bis zum Tod des jeweiligen Kaisers als Sommerresidenz genutzt, und sind deshalb von wunderschönen Parkanlagen umgeben und einfach romantisch.

Nach Hue ging es dann über den Wolkenpass zuerst in die Marmorberge und anschliessend weiter nach Hoi An – das nächste Highlight auf unserer Reise.